Voraussetzungen
Zunächst einmal müssen Sie der richtige Typ dafür sein. Ein gesundes Interesse allem Neuen gegenüber, Offenheit, Toleranz, Geduld, Belastbarkeit, gute Umgangsformen, Gruppenfähigkeit und Selbständigkeit sind für alle Beteiligten die idealen Voraussetzungen.
Wichtig ist auch eine gute physische und psychische Konstitution. Denn wir reisen durch alle Klimazonen. Viele Stadtführungen und Besichtigungen unternehmen wir als Ausgleich zu den Fahrttagen zu Fuß und nicht mit dem Bus. Den vielen Eindrücken, die täglich auf uns einströmen, muss man gewachsen sein und sie verarbeiten können. Auch die medizinische Versorgung in vielen Ländern entspricht nicht europäischen Verhältnissen, so der Tenor des Auswärtigen Amtes. Es empfiehlt, »wichtige Medikamente sowie Verbandmaterial und Einwegspritzen mitzuführen, da diese auch bei einer Behandlung in Krankenhäusern selbst beschafft werden müssen. Ein mit Deutschland vergleichbares Rettungssystem (z. B. per Hubschrauber) mit intensivmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten ist nicht vorhanden. Reisende müssen sich bewusst sein, dass auch in Hauptstädten der ehemaligen GUS-Republiken Notfälle meist nur unzureichend behandelt werden können«. Bitte besprechen Sie Ihr Vorhaben ausführlich mit Ihrem Arzt. Ebenso gilt für alle Teilnehmer: Für den Fall des Falles ist eine Rückholversicherung durch die Flugrettung abzuschließen.
Auch Ihre Nerven werden Sie brauchen können. Wir werden viele Stunden scheinbar sinnlos an Grenzen oder bei Kontrollen mit Warten zubringen müssen. Wir können Schikanen seitens Beamter mitten im Land ausgesetzt sein. Es ist auch möglich, dass Hotelrezeptionen mit der Zimmerverteilung überfordert sind oder einmal kein Einzelzimmer zur Verfügung steht. Oder der Zeitplan gerät durcheinander und eine Besichtigung fällt aus. Wir könnten unser Hotel erst spät am Abend oder mitten in der Nacht erreichen, anstatt wie geplant am Nachmittag. Wir sind vielleicht hungrig, müde, verschwitzt und durstig und wissen nicht, wann sich die Situation entspannen wird. Es kann sein, dass der Bus einen Defekt hat und wir ewig warten, bis er wieder richtig läuft. In solchen wirklich ärgerlichen Situationen ist es sehr wichtig, die Ruhe zu bewahren. Die Kontrolle zu verlieren ist wenig hilfreich und kann sogar zu einer Verschlimmerung der Situation führen. Es könnte einen einzugehenden Kompromiss vielleicht unmöglich machen, wenn »Stimmung gemacht« wird etwa gegen Grenzbeamte, Polizei, Militär, Mechaniker, Hotelpersonal oder Avanti als Veranstalter. Wenn etwas »schief läuft«, können wir uns nicht anmaßen, in dieser Situation erzieherisch wirken zu wollen. Wenn es zu ungeplanten Vorfällen kommt, egal welcher Art, dann geht es nur gemeinsam und nicht gegeneinander. Es ist dann völlig egal, wer Recht hatte, wer schuldig ist und wer nicht. Wir müssen dann einen Ausweg aus einer schwierigen Situation finden und uns mit den Gegebenheiten arrangieren. Egoismen auszuleben, Machtspiele anzuzetteln oder schlechte Stimmung zu verbreiten bringt nichts. Wir sind eine sehr lange Zeit gemeinsam unterwegs, auf einer Reise, die ohne Beispiel ist.
Noch ein Hinweis für den (unwahrscheinlichen) Extremfall: Wir nehmen uns heraus, einen Reisegast von der weiteren Reiseteilnahme auszuschließen und nach Hause zu schicken, falls durch die Person der Ablauf der Reise in Frage gestellt und die Stimmung unterwegs grundlegend gestört wird. Denn wir schützen unsere Reisegäste, und das tolerante Miteinander ist ganz wesentlich für das Gelingen unserer Reise.
Bitte machen Sie sich deshalb Gedanken, ob und wie Sie gegebenenfalls mit einer Extremsituation umgehen und ob sie ihr gewachsen sind. Eine Garantie, dass alles nach Plan klappt, gibt es nicht. Es ist und bleibt ein großes Abenteuer! Dennoch lehrt uns unsere große Erfahrung, dass wir für eventuelle Probleme Lösungen finden, Schwierigkeiten gemeinsam durchstehen und zusammen eine einmalige, wundervolle Traumreise erleben werden, auf die wir ein Leben lang mit Freude zurückblicken können. Warum sonst würden wir dieses Abenteuer eingehen?