Mit unserer Reise auf der Seidenstraße sind wir absolute Überzeugungs- und Wiederholungstäter. Die Fahrt vom Mittelmeer über Persien, Zentralasien nach China lässt uns einfach nicht mehr los …
Kennen Sie Urumqi? Möglicherweise nicht. Die Stadt hat ungefähr so viele Einwohner wie Paris und gilt als die am weitesten vom Meer entfernte Großstadt der Welt. Keine Angst, wir wollen Sie nicht mit weiteren Erdkunde-Quizfragen behelligen, wir wollen Sie neugierig machen. Neugierig auf all das, was zwischen hier und dort liegt. Denn darin besteht letztendlich die Faszination der Seidenstraße: in der schier unglaublichen Fülle von Landschaften, Flüssen, Seen, Bergen, Dünen, Dörfern und Millionenstädten sowie all den Menschen, denen wir begegnen werden.
Weil wir das alles »erfahren«, können wir es auch aufnehmen, und so wird diese Reise vermutlich für immer im Gedächtnis bleiben, das jedenfalls berichten uns die Teilnehmer der beiden Reisen nach Peking (2008) und Shanghai (2010).
Wir bewegen uns langsam, das ist Programm. Im Durchschnitt sind wir nur etwa 200 km pro Tag untewegs, verteilt auf Fahrtage (mit entsprechenden Pausen) und auf Tage vor Ort. An den Tagen vor Ort haben wir die Möglichkeit die wichtigsten Sehens- und Merkwürdigkeiten zu besuchen, ein deutschsprachiger Reiseleiter ist immer dabei, für ausgewählte Stätten haben wir zusätzlich spezielle Führungen gebucht. Aber auch freie Tage sind ausreichend im Reiseprogramm vorgesehen und haben sich bewährt.
Genug der Vorrede: Sie wollen wissen wohin die Reise geht. Gut, wir starten in Freiburg und nähern uns gleich auf der ersten Etappe dem ersten Höhepunkt der Reise: Venedig – Geburtsort des Mannes, dessen Name am häufigsten im Zusammenhang mit der Seidenstraße genannt wird: Marco Polo. Von Venedig geht es per Fähre über Igoumenitsa und Thessaloniki nach Istanbul. Hier am Übergang von Europa nach Asien haben wir drei Tage Aufenthalt eingeplant. Unser Hotel ist ein wahrer Glücksfall, liegt es doch mitten in der Stadt unmittelbar bei der Hagia Sophia. Vom ehemaligen Ostrom führt die Reiseroute östlich nach Zentralanatolien und schließlich nach Kappadokien. Wir besuchen die legendären unterirdischen Städte ehe wir durch Kurdistan, vorbei am biblischen Berg Ararat und dem Ishak-Pascha-Palast zur iranischen Grenze gelangen.
Beim Stichwort Iran werden Sie möglicherweise die Stirn runzeln, daher an dieser Stelle ein kleiner Einschub in die Reisebeschreibung. Sollten politische Ereignisse eine Reise durch den Iran gefährden, haben wir eine alternative Reiseroute ausgearbeitet, die über Polen, die Ukraine, Russland, Kasachstan nach Usbekistan führt und bei Buchara wieder an unsere bewährte Reiseroute anschließt. Unsere Reise kann also in jedem Fall stattfinden.
Im Iran führt unsere Reiseroute zunächst nach Täbriz mit seiner blauen Moschee und einem der schönsten Basare des Orients. Weiter geht es für zwei Übernachtungen nach Teheran, wo wir gemeinsame Erkundungen aber auch freie Zeit eingeplant haben. Der »Meydan-e-Emam« in Freiburgs Partnerstadt Isfahan markiert unseren nächsten Reiseabschnitt, wir besuchen den schönsten Platz der Welt gleich am Tag unserer Ankunft. Zwei Tage nehmen wir uns Zeit für die vielen sehenswerten Orte in der ehemaligen Hauptstadt Persiens, dazu haben wir Führungen gebucht, aber auch Zeit für eigenständiges Erkunden eingeplant. Unsere Unterkunft in Isfahan, das Fünf- Sterne-Hotel Abassi, ist eine umgebaute Karawanserei aus dem 17. Jahrhundert und gilt als schönstes Hotel Persiens. Es liegt so zentral, dass wir die »Perle des Orients« zu Fuß erkunden können. Der Abschied fällt schwer, aber nach drei Übernachtungen brechen wir auf in die Wüste und fahren nach Khor. Dort besuchen wir die Salzseen, ehe wir über Mashhad – einem der wichtigsten schiitischen Wallfahrtsorte – unser nächstes Reiseland Turkmenistan erreichen.
In Turkmenistan erwartet uns mit den Ruinen der Stadt Merv ein weiterer kultureller Höhepunkt. Merv war einst neben Bagdad, Damaskus und Kairo eine der bedeutendsten Städte der islamischen Welt und eines der wichtigsten Handelszentren an der Seidenstraße.
Unser nächstes Reiseziel ist das legendäre Buchara in Usbekistan. Vom einst sagenhaften Reichtum der Stadt zeugen bis heute zahlreiche Medresen (geistliche Hochschulen), Moscheen, Minarette und Basare, die zu unserem Glück sehr gut erhalten sind. Diese Stadt ist ein Traum. Die nächste Station auf unserer Reiseroute ist die nicht minder namhafte Stadt Samarkand. Wie Buchara ist Samarkand eine Oasenstadt mitten in der Wüste und einer der wichtigsten Knotenpunkte und Umschlagplätze für Waren, die über die Seidenstraße transportiert werden. Im 14. Jahrhundert war Samarkand das Zentrum eines Großreiches, dessen Ausdehnung von Indien bis ans Mittelmeer reichte. Zahlreiche in die Hauptstadt verschleppte Handwerker und Künstler schufen während dieser Epoche jene atemberaubende Architektur, die Samarkand den Titel: »Schönste Stadt der Welt« eintrug. Wir besuchen den »Registan Platz« sowie die drei Medresen »Ulugh Bek«, »Scher dor« und »Tillakori«, die Moschee »Bibi Hanym« und den Basar. Um Samarkand auf eigene Faust entdecken zu können, haben wir aber auch ausreichend Zeit für individuelle Entdeckungen eingeplant. Ein Ausflug in die Umgebung zur Besichtigung einer Seiden- und Seidenteppichmanufaktur rundet unser Programm in Samarkand ab.
Taschkent, die usbekische Hauptstadt mit über zwei Millionen Einwohnern, erreichen wir auf unserer Reise als nächstes. Unsere Fahrt führt nun nicht mehr durch Wüstenlandschaften, sondern durch Baumwollfelder zwischen grünen Bergen. In der Stadt selbst sehen wir Bauwerke in alt-usbekischer Bauweise, aber auch außerhalb der Altstadt eine moderne Großstadt und bedeutendes Wirtschaftszentrum.
Kasachstan erreichen wir auf einer Route vorbei am Tien-Shan-Gebirge mit schneebedeckten Gipfeln, die über 5000 Meter hoch sind. Unser Reiseziel ist Almaty (Alma ata), die ehemalige Hauptstadt des Landes. Hier endet die erste Etappe unserer Reise auf der Seidenstraße, wir verabschieden die Heimkehrer und begrüßen die Neuankömmlinge mit einem gemeinsamen Abendessen.
Langsam nähern wir uns China. An die Landschaft, die wir dabei erfahren, werden Sie sich Ihr Leben lang erinnern. Die weite Ebene und ihre sanften Hügel bilden eine scheinbare Unendlichkeit, die dann doch von fernen Bergzügen begrenzt wird. Zwischen vereinzelt in der weiten Landschaft stehenden Jurten grasen riesige Pferdeherden und wir treffen auf Kamele.
Wenn wir dann in Yinning, unserem ersten chinesischen Übernachtungsort angekommen sind, werden wir Grund zum Feiern haben: die chinesischen Grenzformalitäten liegen hinter uns – und die können schon einmal etliche Stunden in Anspruch nehmen. Entschädigt werden wir mit einem Tag am Sairam-See der inmitten einer traumhaften, weiten Graslandschaft mit weidenden Pferde- und Kamelherden unter einem geradezu endlosen Himmel liegt.
Falls Sie sich inzwischen schon einmal gefragt haben, wann wir in das eingangs erwähnte Urumqi kommen, jetzt ist es soweit. Die Hauptstadt des autonomen Gebietes Xinjiang ist unser nächstes Etappenziel. Die moderne Millionenstadt ist ein Zentrum der Petrochemie, Textil- sowie Eisen- und Stahlindustrie. In der Nähe befindet sich auch der größte Windpark Chinas. Über die Turfan-Senke, Hami und Teile der schwarzen Gobi-Wüste bringen uns die nächsten Reisetage nach Dunhuang. Hier haben buddhistische Mönche in Mogao zwischen dem 4. und 12. Jahrhundert etwa 1.000 Höhlen in die Sandsteinfelsen geschlagen und mit buddhistischen Motiven (Buddha-Statuen, Skulpturen und Wandmalereien) verziert. Ein unvergesslicher Anblick. Unser nächstes Ziel ist die Große Chinesische Mauer. Wir treffen in Jiayuguan auf dieses weltberühmte Bauwerk und besuchen dort die sagenhafte Festung auf dem Jia-Yu-Pass, dem westlichen Ende der Großen Mauer. Jetzt befinden wir uns auf dem Gebiet des früheren Han-Reiches. Über Zhengye, die Zwei-Millionen-Stadt Lanzhou führt unsere Reiseroute dann nach Maijishan. Hier nehmen wir uns Zeit für das etwas weniger bekannte buddhistische Zentrum an der Seidenstraße mit etwa 200 Grotten, die neben Buddhastatuen und Boddhisatvas auch zahlreiche Höhlenmalereien enthalten.
Xi‘an, die erste Hauptstadt eines chinesisischen Kaiserreiches, ist unser nächstes Ziel. Während der Tang-Dynastie im 7. und 8. Jahrhundert war diese Stadt mit damals etwa einer Million Einwohnern die größte Stadt der Welt. 1974 wurde die Stadt erneut weltberühmt, als bei archäologischen Ausgrabungen die berühmte Terrakottaarmee mit über 7.000 Steinfiguren entdeckt wurde. Unsere nächsten beiden Reiseziele Kaifeng am gelben Fluss und Nanjing am Yangzi (Jangtsekiang) sind ebenfalls ehemalige Kaiserstädte. In Kaifeng besuchen wir die 54 Meter hohe Eisenpagode. Millionenstädte haben wir auf unserer Reise ja bereits kennengelernt, umso erstaunter sind wir in Nanjing mit über 5 Millionen Einwohnern welche Ruhe und Gelassenheit eine Stadt dieser Größe ausstrahlen kann. Wir besuchen Palastruinen, die alte Stadtmauer und staunen auf dem »Konfuzius Markt« über den bizarren Handel mit Kitsch und Trödel.
Durch Nanjing bereits auf das Lebensgefühl in einer Megacity eingestimmt, erreichen wir schließlich das Ziel unserer 16.000-Kilometer-Reise: Shanghai – das Paris des Ostens. Wir schlendern über den Bund, die Hafenpromenade, besteigen den Jin Mao-Tower in Pudong, um die Stadt von oben betrachten zu können, und bummeln über die Nanjing Road, Shanghais Einkaufsmeile. Mit einem großen Abendessen verabschieden wir uns gegenseitig. Manche treten jetzt die Heimreise z. B. mit der Transsibirischen Eisenbahn an, andere reisen weiter mit uns um die Welt auf der nächsten Etappe der Panamericana Nordamerika. Die Eckdaten unserer Reise auf der Seidenstraße: Freiburg – Almaty 8. 4. – 11. 5.; Almaty – Shanghai 11. 5. – 11. 6. 2013. Der Reisepreis liegt bei 10.900,– € für die erste Etappe bis Almaty und bei 10.200,– € für die Fahrt von Almaty nach Shanghai.